Am 12. und 13. November fand die „kleine“ Runde der 2. Bundesliga West statt, die im Gegensatz zu allen anderen Runden nur am Samstag und Sonntag gespielt wurde. Gespielt wurde im Best Western Hotel am Walserberg.
Dass es für den ASK an diesem Wochenende nicht viel zu holen gab, war angesichts der Auslosung vorhersehbar, spielte man doch gegen die 2 topgesetzten Tiroler Teams aus Absam und Mayrhofen.
In der 4. Runde spielte der ASK gegen den Schachklub Absam. Die Tiroler waren 2 GM, 2 IM, einem FM und einem MK angereist. Dem hatte der ASK einen GM und einen MK entgegenzusetzen. Es kam wie erwartet, nur noch etwas schlimmer.
Am 1. Brett gelang GM Egor Krivoborodov gegen GM Borki Predojevic ein Remis. Egor hatte zwar einen rückständigen Bauern, konnte aber in ein Damenendspiel abwickeln, in dem der Bauer keine Rolle spielte. Auf den weiteren Brettern war nach etwa 2 Stunden Spielzeit abzusehen, dass alle ASKler einen schweren Stand haben.
Am 2. Brett spielte Matthias Burschowsky gegen Österreichs Nummer 2 GM David Shengelia. Dieser spielte sehr aggressiv und stand nach 22 Zügen nicht auf Gewinn, sondern bewegte sich am Rand des Verlusts. Leider erkannte Matthias seine Chance nicht und begann zu verteidigen, anstatt selbst anzugreifen. Drei Züge später schaltete Matthias doch in den Angriffsmodus, doch da war es zu spät. GM Shengelia war bereits im Begriff, Matthias matt zu setzen.
Am 3. Brett spielte Bernhard Besner mit Schwarz gegen IM Darko Doric das Schara-Henning Gambit. Das Problem dieser Eröffnung liegt darin, dass Schwarz für den Bauern zwar etwas Angriff erhält, aber immer aufpassen muss, dass der materielle Rückstand nicht größer wird. Dies mag gegen einen Spieler mit 2000 Elo ein gutes Rezept sein, gegen einen Spieler mit fast 2500 Elo ist diese Strategie aber sehr riskant. IM Doric war immer lästig und zwang Bernhard, nach und nach Figuren abzutauschen, bis ein Leichtfiguren-Endspiel am Brett war, in dem Bernhard einen zweiten Bauern verlor, wonach die Partie nicht mehr zu halten war. Bernhard spielte zwar noch bis zum 71. Zug weiter, musste dann aber doch aufgeben, weil eine Bauernumwandlung nicht mehr zu verhindern war.
Am 4. Brett stand Florian Charaus gegen IM Oliver Lehner lange Zeit leicht besser, bis ihm im 25. Zug ein Fehlzug unterlief, der 2 Bauern und damit die Partie kostete.
Am 5. Brett bekam es Robert Scheiblmaier mit FM Ludwig Deglmann zu tun. Bis zum 16. Zug ging alles gut, dann sah Robert eine Variante mit Bauerngewinn am Damenflügel, die leider den Haken hatte, dass seine Dame in Bedrängnis kam und bald danach nicht mehr alle Figuren decken konnte.
Am 6. Brett spielte Helmut Flatz, der kurzfristig einspringen musste, gegen Michael Gerhold. Helmut legte die Partie sehr vorsichtig an und stand bis zum 48. Zug ausgeglichen. Dann passierte ihm ein strategischer Fehler, der 14 Züge später einen wichtigen Bauern kostete, wonach die Stellung nicht mehr zu halten war.
Damit endete die Begegnung mit 5,5 : 0,5.
Bundesliga West 2022/23 - 4. Runde
4.3 | 2 | Schachklub Absam | 5,5 - 0,5 | 11 | ASK Salzburg 1 | ||
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1 | GM | Predojevic Borki | 2598 | 0,5 : 0,5 | GM | Krivoborodov Egor | 2478 |
2 | GM | Shengelia David | 2452 | 1 : 0 | Burschowsky Matthias Mag. | 2203 | |
3 | IM | Doric Darko | 2490 | 1 : 0 | Besner Bernhard | 2146 | |
4 | IM | Lehner Oliver | 2366 | 1 : 0 | Charaus Florian | 1983 | |
5 | FM | Deglmann Ludwig | 2265 | 1 : 0 | MK | Scheiblmaier Robert Mag. | 2122 |
6 | MK | Gerhold Michael | 2178 | 1 : 0 | Flatz Helmut | 1831 | |
4.4 | 3 | Mayrhofen/Zillertal | 4,5 - 1,5 | 4 | SV Schwarzach | ||
4.5 | 8 | Royal Salzburg | 3 - 3 | 7 | SK Hohenems 2 | ||
4.6 | 6 | SPG Kufstein/Wörgl | 5 - 1 | 9 | SK Dornbirn | ||
4.1 | 10 | SK Lustenau 1921 | 5 - 1 | 12 | SK Pradl | ||
4.2 | 1 | SK Bregenz 1920 | 4 - 2 | 5 | Sparkasse Jenbach II |
Am Sonntag ging es gegen Tabellenführer Mayrhofen/Zillertal, und noch dazu ohne Matthias Burschowsky.
Am 1. Brett gelang es GM Egor Krivoborodov, seinem Gegner GM Peter Michalik im Londoner System zu überrumpeln. Egor gewann nach einer Ungenauigkeit von GM Michalik in guter Stellung einen Bauern, dem bald ein zweiter und dritter Bauer folgten. Die Partie war dennoch nicht leicht zu gewinnen, weil das Läuferpaar Michaliks viele Felder beherrschte. Nach der Rückgabe eines Bauern konnte Egor einen Läufer abtauschen und seine Bauern unhaltbar in Bewegung zu setzen.
Am 2. Brett gelang es GM Jan Votava, mit der Dame auf die Grundreihe einzudringen, wonach sich Bernhard Besner in einem Abwehrkampf wieder fand, der bald verloren ging.
Am 3. Brett spielte Florian Charaus gegen IM Ivan Hausner. Es kam ein Königsinder aufs Brett, den Florian insofern gut bewältigte, als er am Ende in ein Springer-Endspiel mit einem Minus-Bauern kam, das bei normalem Spielverlauf mit Remis enden sollte. Nachdem beide Spieler je einmal kräftig daneben griffen, die Fehler aber von keinem Spieler bestraft wurden, einigte man sich auf Remis.
Am 4. Brett stand IM Fabian Platzgummer gegen Peter Donegani bereits deutlich schlechter. IM Platzgummer verteidigte sich allerdings sehr zäh, und es gelang ihm, den zwischendurch verlorenen Bauern zurück zu gewinnen, worauf sich beide Spieler auf Remis einigten.
Am 5. Brett spielte Robert Scheiblmaier gegen FM Bernhard Tabernig katalanisch. Robert ließ sich im Mittelspiel einen Doppelbauern anhängen, was in Zusammenhang mit mangelnder Verteidigung der weißen Diagonale rasch zu einem Mattangriff von Tabernig führte, gegen den kein Kraut gewachsen war.
Am 6. Brett stand Helmut Flatz gegen Josef Schiestl bereits bedenklich. Helmut verteidigte sich aber zäh, so dass Josefs Vorteil langsam geringer wurde. Nach Damentausch stand ein Leichtfiguren-Endspiel mit ausgeglichenem Material am Brett, worauf sich die Spieler auf Remis einigten.
Das Ergebnis gegen Mayrhofen bedeutet zwar, dass sich der ASK auf einem Abstiegsplatz wieder findet. In den nächsten drei Runden, die im Jänner in Kufstein gespielt werden, geht es gegen die direkten Gegner, die ebenso wie der ASK gegen den Abstieg kämpfen. Im Jänner und in den abschließenden Runden im April werden besonders Siege auf den hinteren Brettern darüber entscheiden, wer in der kommenden Saison weiter in der 2. Bundesliga spielen darf.
Bundesliga West 2022/23 - 5. Runde
5.3 | 11 | ASK Salzburg 1 | 2,5 - 3,5 | 3 | Mayrhofen/Zillertal | ||
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1 | GM | Krivoborodov Egor | 2478 | 1 : 0 | GM | Michalik Peter | 2521 |
2 | Besner Bernhard | 2146 | 0 : 1 | GM | Votava Jan | 2500 | |
3 | Charaus Florian | 1983 | 0,5 : 0,5 | IM | Hausner Ivan | 2333 | |
4 | Donegani Peter | 2008 | 0,5 : 0,5 | IM | Platzgummer Fabian | 2305 | |
5 | MK | Scheiblmaier Robert Mag. | 2122 | 0 : 1 | FM | Tabernig Bernhard Di Dr. | 2296 |
6 | Flatz Helmut | 1831 | 0,5 : 0,5 | Schiestl Josef | 2085 | ||
5.4 | 4 | SV Schwarzach | 2,5 - 3,5 | 2 | Schachklub Absam | ||
5.5 | 9 | SK Dornbirn | 2 - 4 | 8 | Royal Salzburg | ||
5.6 | 7 | SK Hohenems 2 | 3,5- 2,5 | 6 | SPG Kufstein/Wörgl | ||
5.1 | 12 | SK Pradl | 0 - 6 | 1 | SK Bregenz 1920 | ||
5.2 | 5 | Sparkasse Jenbach II | 3 - 3 | 10 | SK Lustenau 1921 |
2. Bundesliga West 2022/23 - Stand nach der 5. Runde
Rg. | Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | MP | Pkt. |
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1 | Mayrhofen/Zillertal | * | 3,5 | 4,5 | 4,5 | 3,5 | 5 | 10 | 21 | ||||||
2 | Royal Salzburg | * | 3 | 3,5 | 4 | 5 | 4 | 9 | 19,5 | ||||||
3 | Schachklub Absam | 2,5 | * | 5 | 3,5 | 5,5 | 5,5 | 8 | 22 | ||||||
4 | SK Hohenems 2 | 3 | * | 5 | 3 | 3,5 | 5 | 8 | 19,5 | ||||||
5 | SK Lustenau 1921 | 1 | * | 3,5 | 3 | 4 | 5 | 7 | 16,5 | ||||||
6 | SK Bregenz 1920 | 3 | 2,5 | * | 4 | 2,5 | 6 | 5 | 18 | ||||||
7 | SPG Kufstein/Wörgl | 2,5 | 2,5 | * | 3 | 3 | 5 | 4 | 16 | ||||||
8 | Sparkasse Jenbach II | 1,5 | 1 | 3 | 2 | * | 4 | 3 | 11,5 | ||||||
9 | SV Schwarzach | 1,5 | 2 | 2,5 | 3 | * | 3 | 2 | 12 | ||||||
10 | ASK Salzburg 1 | 2,5 | 1 | 0,5 | 3 | 3 | * | 2 | 10 | ||||||
11 | SK Dornbirn | 2 | 1 | 2 | 3,5 | 1 | * | 2 | 9,5 | ||||||
12 | SK Pradl | 1 | 0,5 | 1 | 0 | 2 | * | 0 | 4,5 |