Ein Bericht von Helmut Mayer – der mit dem St. Veit Open 2020 sein allererstes Turnierschach spielte…
„In Coronazeiten war die Austragung des 39. St. Veiter Jacques-Lemans-Open vom 11. Juli bis 18. Juli lange ungewiss, doch als das Turnier fixiert wurde, bröckelte die starke, ursprünglich gemeldete ASK-Phalanx aufgrund der angekündigten Maskenpflicht. So blieb zu guter Letzt nur ich als unerfahrener Altrookie im B-Turnier. Ganz so schlimm war es nicht, denn ich hatte auch die moralische Unterstützung von Reinhard vor Ort, der zwar nicht mitspielte, sich jedoch ein paar Tage Urlaub am idyllischen Längsee nicht nehmen ließ.
Im A-Turnier, das mit drei GM bestückt war, wurden 89 Spieler gewertet und der Spieler auf Startrang 1, GM Ante Saric aus Kroatien (2541), gewann standesgemäß auch das Turnier mit 7,5 Punkten aus 9 Runden. Im B-Turnier gewann der junge Tobias Blasge (Jg 2004, 1739) vom SV Feldkirchen unter 142 gewerteten Spielern mit 7,5 Punkten und einer Elo-Performance von 2159.
Ich war mit meinem Score nicht recht zufrieden, doch konnte ich eigentlich in allen Partien mithalten und verlor meist durch eigene Unzulänglichkeiten. Am Schluss hielt ich bei 2 Siegen, 3 Remis und 4 Niederlagen, was zum Teil auch an meinem Routinemangel im Turnierschach lag, die auch in einigen Kuriositäten Ausdruck fand. Meine Partien im Zeitraffer:
1 verlor im Endspiel und realisierte nach der Partie, dass ich die Uhr nicht verstand, die 30 Minuten extra nach 40 Zügen blieben in der Uhr
2 spielte eine gute Partie, Gegner gab nach 23 Zügen auf
3 überhörte ein Remisangebot und verlor danach im Endspiel
4 beim Computerstand von +11 für mich bot mein Gegner remis, ich lehnte ab, fand das Matt nicht, zog in Zeitnot das Remis
5 verlor ich im Endspiel, Turmtauschblunder
6 stand ich auf +8, sah in Zeitnot zwei Züge, wählte den falschen, Remis
7 meine schwächste Partie, Remis ging noch, aber nicht nach Springerverlust im Endspiel
8 hielt ich Remis mit einem Minusbauern
9 Sieg nach guter Partie, hatte eine Sequenz von 10 optimalen Zügen (nach Stockfish).
Zum Ärgern gab es also viel, doch überwogen klar die positiven Eindrücke vom sehr gut organisierten Turnier, dem interessanten Austausch mit vielen Spielern, der schönen, historischen Stadt St. Veit und der wunderbaren Landschaft, die ich in einigen Wanderungen erkundete. Und so kreisen meine Gedanken um das Turnier in Feffernitz. Ein Ort, von dem ich zuvor noch nie gehört hatte… ;-)“
Helmut Mayer