Bundesfinale Schulschach 2024 der Mädchen

3. Platz für das BG Seekirchen und 6. Platz für das Christian Doppler Gymnasium

Bericht von Robert Kastenhuber, Schulschachreferent der Bildungsdirektion Salzburg

Vom 26. – 29. Mai 2024 fand im Jugendhotel Notburgahof in Piesendorf im Pinzgau das Schulschach-Bundesfinale der Mädchen statt. Für die Eröffnungsfeier war der Turniersaal feierlich mit Bundeswappen und Fahnen geschmückt worden, die Musikmittelschule Zell am See spielte auf und nach einer kurzen Videobegrüßung durch Bundesminister Martin Polaschek und dem gemeinsamen Absingen der Bundeshymne, eröffnete Schiedsrichter Reinhard Vlasak das Turnier.

Salzburg durfte als Gastgeberbundesland gleich zwei Schulteams für dieses Finale nominieren. Das Bundesgymnasium Seekirchen zählte mit seinen 2 Vereinsspielerinnen auf den vorderen Brettern (Eliana Spadi vom 1. Halleiner Schachklub und Daniela Geworgyan vom SK Royal Salzburg) zum erweiterten Favoritenkreis. Beim Christian-Doppler-Gymnasium saß zwar keine einzige Vereinsspielerin mit Elozahl am Brett, aber das Team hatte schon einige Erfahrungen bei Schulschachturnieren (Bundesfinale 2022, Alpen-Adria-Jugendschachgala 2023) gesammelt und einige der Mädchen besuchten in diesem Schuljahr den Freigegenstand Schach.

Das interne Duell in der 1. Runde ging – wie beim Landesfinale – klar 4 : 0 zugunsten Seekirchen aus. Danach musste das Christian Doppler Gymnasium noch zwei weitere Niederlagen hinnehmen: 0 : 4 gegen Privatgymnasium Sacre Coeur und 1 : 3 gegen das BG/BRG Graz Liebenau. Nach einem tröstlichen 2 : 2 – Unentschieden gegen die Mittelschule Schwaz (Tirol) befand sich das Team nach dem 1. Turniertag aber immer noch am Ende der Tabelle.

Ab dem 2. Turniertag ging es für das Christian-Doppler-Gymnasium dann endlich aufwärts. Vom letzten Tabellenplatz kämpften sich Marie Kohles, Emilia Weißenbacher, Lea Höß, Valentina Santos und Sofia Goroll Runde für Runde nach oben. In spannenden Matches gegen etwa gleich starke Teams spielten sie konzentriert und überlegt, nutzten ihre Bedenkzeit gut aus und bezwangen die MMS Götzis (Vorarlberg), das Europagymnasium Klagenfurt (Kärnten) und auch die Mittelschule Zurndorf (Burgenland).  Aus dem Traum, einen Stockerlplatz zu erreichen, wurde zwar nichts, dafür hätte das Christian-Doppler-Gymnasium am letzten Tag noch Siege gegen das BG Baden (NÖ) und die MMS Eggelsberg (OÖ) benötigt. Beide Matches waren heiß umkämpft, standen auf Messers Schneide und endeten jeweils mit einem 2 : 2 Unentschieden. So landete das Christian-Doppler-Gymnasium schließlich hinter diesen beiden Teams – aber mit gleich vielen Mannschaftspunkten (nämlich 9) – auf dem 6. Platz.

Den Stockerlplatz erreichten hingegen die Seekirchnerinnen, allerdings nach einem durchaus durchwachsenen Turnierverlauf. In der zweiten Runde mussten sie sich in einem spannenden Match dem Team des BG/BRG Graz Liebenau geschlagen geben, welches am Ende des Turniers den zweiten Platz belegen würde. Am zweiten Tag ging einiges schief: Seekirchen erreichte nur ein Remis gegen das Europagymnasium  Klagenfurt und verlor auch etwas überraschend gegen das BG Baden (NÖ). Am Ende erreichten Eliana Spadi, Daniela Geworgyan, Jennifer Klawonn, Johanna Hofbauer und Emma Monger mit 10 Mannschaftspunkten den dritten Platz.

Den Titel holte sich unangefochten das Privatgymnasium Sacre Coeur aus Wien, bei dem alle Spielerinnen bereits eine Turnierschach-Elozahl hatten. Die Wienerinnen wurden und werden von Gerald Peraus trainiert, einem professionellen Schachtrainer, der Schachworkshops für Kinder an mehreren Wiener Schulen anbietet und in den Schulferien Aktivcamps mit Schach-, Tennis-, Tischtennis- und Badmintontrainig organisiert. Gerald Peraus hat mit den von ihm betreuten Spielern aus Volks- und Mittelschulen in den letzten Jahren schon mehrere Schulschach-Meistertitel nach Wien geholt. Im Vorjahr hatte er sich jedoch mit dem 2. Platz begnügen müssen.

Das Gymnasium Seekirchen hat sich gegenüber dem Vorjahr ebenfalls um einen Platz verbessert und durfte sich  über Bronze freuen. Die Mädels aus Seekirchen sind noch sehr jung und können noch 2 Jahre in diesem Bewerb mitkämpfen. Sie erhalten – dank einer finanziellen Unterstützung des Elternvereins – Schachtraining im Rahmen der Nachmittagsbetreuung durch Magdalena Mörwald und werden sicher in den nächsten Jahren noch eine wichtige Rolle bei den Schulturnieren spielen. Die Mädels vom Christian-Doppler-Gymnasium haben ebenfalls sehr großes Potenzial und Talent! Wenn sie sich im nächsten Jahr wieder für das Bundesfinale qualifizieren wollen, müssen sie aber das BG-Seekirchen schlagen. Bleibt zu hoffen, dass einige von ihnen den Weg zum Schachverein finden, denn nur mit regelmäßigem Training und der Teilnahme an weiteren Jugendturnieren wird dieses Ziel möglich sein.

Schülerliga Bundesfinale Mädchen - Endstand

Rg.Mannschaft12345678910MPPkt.Res.BPSB
1Priv. Gym Sacre Coeur*333434331829½02761150,50
2BG/BRG/BORG Graz-Liebenau1*33233231422½02099112,50
3BG Seekirchen11*1243210190180376,75
4BG und BRG Baden½13*3222917½0163772,50
5MMS Eggelsberg1221*2229170153772,75
6Christian-Doppler Gym Salzburg01022*233915½0144669,25
7MMS Götzis11*3237170157751,75
8MS Schwaz0212221*226140131850,25
9MS Zurndorf12122*3515½0140936,50
10Europagym Klagenfurt11221121*312½0115325,25

Der Notburgahof hat sich – so das Feedback der Betreuerinnen und Teilnehmerinnen – als guter Veranstaltungsort erwiesen. Die Unterkunft, die spezialisiert auf Jugend- und Schülergruppen ist, bot viele Betätigungsmöglichkeiten zwischen den Schachpartien: Tennis, Volleyball, Tischtennis, Seilgarten, Ninja-Park, Sporthalle und Disco-Raum.   Bei den Mahlzeiten fand sich jede Teilnehmerin beim reichhaltigen Buffet ein passendes Gericht. Die Küche legt großen Wert auf gesundes Essen mit vielen regionalen und biologischen Zutaten.  Eine Teilnehmerin meinte sogar, das Frühstückbuffet sei zu gesund! Am letzten Abend wurde auf der Terrasse für uns eine kleine Grillparty veranstaltet.

Das geplante Rahmenprogramm – eine Wanderung zu den Krimmler Wasserfällen – fiel buchstäblich ins Wasser, da für den Dienstag starker Regen vorhergesagt war. Aus diesem Grund besuchten wir schließlich die Nationalparkwelten in Mittersill.  Dort konnte man sich unter anderem in einem 3D-Kino einen Film über die Entstehung der Alpen anschauen, in einem nachgebauten Murmeltierbau herumkriechen, den Sturzflug eines Bergadlers simulieren, den Rückgang der Gletscher nachvollziehen und sich über die Fauna und Flora im Nationalpark Hohe Tauern informieren.

Scroll to Top