Der Wiener Fernschachgroßmeister Christian Muck hat es geschafft: Nachdem er vor mehr als einem Jahr die Führung in der 31. Fernschachweltmeisterschaft übernommen hatte, musste er geduldig warten, ob es einem Teilnehmer noch gelingt, ihn ein- oder sogar zu überholen. Das Turnier ist noch nicht beendet, aber es steht bereits seit wenigen Tagen fest, dass sich GM Muck den Titel des Fernschach Weltmeisters mit dem niederländischen GM Ron Langeveld und dem polnischen SIM Fabian Stanach teilt. Der deutsche GM Arno Nickel kann mit einem Sieg in der letzten noch laufenden Partie aufschließen.
Herzliche Gratulation zu diesem sensationellen Ergebnis. GM Christian Muck ist erst der zweite Fernschach Weltmeister aus Österreich. Der erste aus Österreich stammende Weltmeister war der gebürtige türkische Spieler GM Tunc Hamarat, der seit 1972 in Österreich lebt und den Titel im Jahr 2004 errang.
GM Muck, geboren 1964, ist gelernter Programmierer. Er spielte über 30 Jahre auch Turnierschach für den burgenländischen Verein SK Sieggraben, den Niederösterreichischen Verein SK Vösendorf und den Wiener Verein SK Hernals. Er bezeichnet sich selbst als Perfektionist, der ursprünglich zum Fernschach kam, um seine Eröffnungskenntnisse zu verbessern. Auch die begrenzte Bedenkzeit im Turnierschach leitete sein Interesse zum Fernschach. Er erzielte 2003 seine erste IM-Norm im Fernschach, wurde 2007 Internationaler Meister, gleich darauf Senior International Master (diesen Titel gibt es nur im Fernschach), und im Jahr 2012 wurde ihm der Titel Fernschach Großmeister verliehen. Seither hat er 5 weitere GM-Normen erzielt, zuletzt mit dem ex äquo Gewinn des Weltmeistertitels.
Hier die entscheidende Partie von GM Christian Muck, mit der er in Führung ging. Der Zug 12. Dc2 wurde auch im Chess Base Magazin als interessante Neuerung kommentiert, mit der Weiß in Vorteil kommt. (Chess Base Magazin 203, Seite 7, Oktober 2021)