ASK Young Stars sind Winterkönig
Die ASK Young Stars verteidigten gegen die sehr stark aufgestellte Mannschaft von Ach/Burghausen die Tabellenführung und sind damit Winterkönig. Der ASK Post SV spielte die Begegnung in Seekirchen bereits am 1. Dezember und kam mit einer überraschenden Niederlage zurück.
ASK Young Stars nach verdientem Remis gegen stark besetzte Burghausener „Winterkönig“
Bericht von Walter Haselsteiner
Nach dem überraschenden Ausrutscher der Burghausener in der vergangen Runde zeigte die heutige Aufstellung, dass sie weiter um den Titel mitkämpfen möchten.
Vor allem mit den Ersatzspielern auf den Brettern 4 (2017 Elo) und 5 (1923 Elo) waren sie extrem stark aufgestellt, dazu kam ein sehr gutes Brett 1. Damit war auch unsere Strategie klar: nach Möglichkeit auf den Brettern 2 und 3 (Bernhard und Miriam), Siegchancen suchen und keinesfalls schnell remisliche Stellungen herbeiführen. Auf den anderen Brettern schauen was geht (Brett 1) bzw. Gegenhalten (Brett 4 und 5). Soweit die Theorie.
Der Spielverlauf sollte sich überraschender Weise ziemlich genau an die Theorie halten.
Auf Brett 2 gelang Bernhard Leitner gegen Alfons Breu ein sehr schneller Sieg. Nach einer soliden Eröffnung folgten zwei zweifelhafte Züge des Gegners, die Bernhard einen spürbaren Vorteil einbrachten. Er musste aber nicht lange nach Gewinnchancen suchen, da Alfons die Dame einstellte und aufgab. Ein erstes Durchatmen des Mannschaftsführers.
Auf Brett 1 spielte Magdalena Mörwald gegen Wolfgang Weise die Eröffnung sehr solide. Ein schnelles Remis-Angebot des Gegners lehnte Magdalena nach Rücksprache mit mir ab. Sicherlich kannten die Gegner die Stärke unseres ersten Brettes und hatten sich auch ihre Strategie zurechtgelegt. Magdalena versuchte im weiteren Verlauf Vorteile zu erreichen. Wolfgang agierte aber solide und so musste sie nach ca. 3 Stunden Spielverlauf in einem völlig ausgeglichenen Turmendspiel das Remis akzeptieren.
Zu diesem Zeitpunkt sah es bei mir und Max schon deutlich schlechter aus, bei Miriam Mörwald gegen Christian Dähne auf Brett 3 gab es aber Grund zu Optimismus. Miriam hatte sich mit geduldigem Spiel in Angriffsstellung gegen den gegnerischen König gebracht. Mir war aber bei kurzem hinsehen, nicht ganz klar ob Sie den Verteidigungswall knacken könnte. In jedem Fall wäre dafür ein Läuferopfer erforderlich. Als ich dann aber ca. 15 Minuten später hinter mehr etwas lebhaftere Stimmen hörte und sah, dass Miriam die ersten Gratulationen entgegennahm, fiel mir ein Stein vom Herzen. Damit war das Mannschaftsremis gesichert. Die Theorie in die Praxis umgesetzt.
Das war auch dringend notwendig, da Max Haselsteiner gegen Helmut Wittmann auf Brett 4 kurz nach der Eröffnung eine kleine Kombination übersah, der ihn einen Bauern kostete. Er war sichtlich verärgert. Er wusste zu Beginn auch nicht um die Spielstärke des Gegners, da dieser in der Ersatzliste nicht geführt war. Ohne den Fehler – so sein Eindruck – hätte er durchaus auf Augenhöhe mitgespielt. So aber tauschte Helmut vor allem die Figuren und spielte das Endspiel mit 5 gegen 4 Bauern und aktivem König sicher nach Hause.
Ich (Walter Haselsteiner) hätte nicht gedacht, dass ich es in der Saison auf Brett 5 einmal mit einem elostärkeren Gegner zu tun haben werde. Konrad Bieringer brachte ca. 150 Punkte mehr auf die „Waage“, davon war aber in der ersten Partiephase nichts zu spüren. Im Gegenteil, ich erarbeitete mir einen leichten positionellen Vorteil. Im Bestreben, diesen auszubauen, spielte ich ein (vermeintlich) temporäres Bauernopfer. Ich hatte da aber nicht weit genug gerechnet und sah mich (als Weißer) nach der Abwicklung anstelle eines isolierten e Bauern mit zwei starken Freibauern auf d5 und e5 konfrontiert (davon einer ein Mehrbauer). Dem Vormarsch der Bauern hatte ich in Zeitnot nur ein Figurenopfer entgegenzuhalten, das aber auch nichts mehr nützte. Man kann sich meine Erleichterung vorstellen, als mich in der schon hoffnungslosen Schlussphase die Siegesnachricht von Mariam auch meinem Grübeln riss. Damit war die eigene Niederlage in einer an sich schön angelegten Partie viel leichter verschmerzbar.
Angesichts, des Spielverlaufs geht das Team-Remis voll in Ordnung. Da wir heute noch dazu einem direkten Gegner um die Meisterschaft einen Punkt abgenommen haben, war das Remis für uns 2 Punkte wert. Damit liegen wir vor der Weihnachtspause einen Teampunkt vor Oberndorf und zwei Punkte vor Ach-Burghausen. Außerdem haben wir deutlich mehr Brettpunkte. Die weiteren Teams sind schon etwas zurück. Bis zum Titel wird es aber noch ein gutes Stück Arbeit. Ausrutscher dürfen wir uns keine leisten, sondern müssen weiter sehr konzentriert zu Werke gehen.
Seekirchen 1 — ASK Post 3:2
(Bericht Walter Krimbacher)
Beinahe in Bestbesetzung konnten wir zum auf den 1.Dezember vorverlegten Auswärtsspiel gegen Seekirchen antreten! Wir waren – wie bisher immer – optimistisch gestimmt und hofften auf einen (klaren) Mannschaftssieg! Aber wieder einmal konnte unsere Leistung unsere hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen und wir mussten eine verdiente Niederlage einstecken
Nach den bisher eher enttäuschenden Ergebnissen (2:3 gegen ASK Young Stars, , und 2:3 gegen SIR Kings) bei nur zwei Siegen 4:1 gegen Ranshofen 4 und 3:2 gegen Neumarkt, stellte sich natürlich jetzt wohl endgültig zum letzten Mal die Frage, ob unsere Mannschaft in der Vorschau auf die Meisterschaft völlig überschätzt wurde, oder ob wir bisher doch eher unglücklich geschlagen wurden und doch stärker, als es unser Tabellenplatz derzeit ausweist, sind bzw. sein werden!
Lt. Elozahlen waren wir auf den Brettern 1-4 klar im Vorteil und auch auf Brett 5 waren wir mit den für Werner Groiss geschätzten 1500 Elopunkte im Vorteil.
Die Einzelergebnisse:
Brett 1: Mannschaftsführer Walter Krimbacher spielte eine solide Eröffnung, welche ihm im Mittelspiel eine klar bessere Stellung bescherte (Stockfish 9: +0,67/Tiefe 44). In einem Moment völliger geistiger Abwesenheit reagierte aber Walter nicht, als seine Dame auf f5 durch den Bauernzug g7-g6 angegriffen wurde und spielte den vorher geplanten Angriffszug g4-g5, der auch richtig gewesen wäre, wenn nicht die Dame einzügig angegriffen gewesen wäre! So kostete der einzügige Dameneinsteller den ganzen Punkt und der Mannschaft damit wahrscheinlich 2 Mannschaftspunkte. Eine sehr enttäuschende Leistung von mir!
Brett 2: [Eigenkommentar von Klaus] „Klaus spielte gegen Gerner Wolfgang eine seltene Variante, in der er sich gut auskannte, sein Gegner aber nicht. Der spielte aber trotzdem durchwegs gute Züge und beide sahen in der anschließenden Analyse mit Stockfish nur kleine Ungenauigkeiten. Als dann Wolfgang ein Remis in etwas besserer Stellung anbot, schaute Klaus mal in der Runde und beurteilte 10 Minuten lang die anderen Partien. Da die Gesamtlage nicht zum Sieg reichen sollte spielte er doch weiter und wurde schon zwei Züge später belohnt, da sein Gegner „leider“ einen Abzugsangiff auf die Dame übersah.“ [Klaus Thalhammer per Email]
Brett 3: Laszlo spielte als Weißer wieder seinen Standard-Aufbau, welcher aber nur von besonderen Fetischisten als erfolgreich angesehen werden kann. Laszlo versuchte wie in bisher allen seinen Partien einen Königsangriff zu starten, der aber mangels Koordination der weißen Kräfte nicht sonderlich schlagkräftig ausfiel. Immerhin gelang es ihm diesmal rasch einen seiner zwei (!) schlechten Läufer abzutauschen und mit seinem entfernten Freibauern auf der h-Linie sah die Partie gar nicht schlecht für uns aus. Andererseits neigte dieser entfernte Freibauer auf der h-Linie auch zur einer gewissen Schwäche und durch listige Springermanöver gelang es seinem Gegner, ihm diesen Bauern abzuknöpfen. Laszlo gelang es dann im Laufe des Kampfes sogar noch seinen zweiten schlechten Läufer abzutauschen, aber sein auf a1 verbliebener Springer war noch schlechter als sein schlechter Läufer, da er von einem sL auf a4 vom Spielgeschehen völlig abgeschnitten war. Im entstanden Endspiel S + Bauern (Laszlo) gegen L plus Bauern (Jeller) war der gegnerische Läufer daher überlegen und Laszlo musste den Übergang in ein verlorenes Bauernendspiel hinnehmen. Sein Gegner wandelte seinen Freibauen auf der a-Linie zwei Züge früher um als Laszlo seinen Freibauern auf f6. Obwohl Laszlos König seinen Freibauern auf dem Weg zur Umwandlung unterstützte, war das Endspiel K+Bauer f6 gegen K+Dame verloren, da sich der schwarze König erfolgreich dem Umwandlungsfeld f8 hätte nähern können. Jeller spielte aber etwas zu planlos und zu überhastet und berührte in einer Stellung, in der im Gewinnsinne ein Damenzug nötig gewesen wäre, seinen König und durch den damit nach der „Berührt-Geführt-Regel“ erzwungenen Königszug war die Partie remis. Jeller versuchte zwar trotz berührtem König noch mit der Dame zu ziehen und berief sich dabei auf seine Unkenntnis der „Berührt-Geführt-Regel“, welche er für unsportlich und ungültig erklärte. Da aber auch der generische Mannschaftsführer Josef Költringer jun. Zeuge der Vorgänge am Brett war, gab es trotz der Proteste von Jeller keinerlei Diskussion mehr und Jeller musste seinen Zug mit dem König ausführen, wonach Laszlo sicher ins Remis abwickeln konnte! Viel Glück für uns!
Brett 4: Karl Groiss, bisher mit 4 Siegen in 4 Spielen unserer herausragender Spieler, künstelte diesmal als Schwarzer etwas zu sehr und startete einen voreiligen und überhasteten Angriff, ohne vorher dabei seine Entwicklung beendet zu haben! Johann Weilbuchner konnte den Angriff Karls erfolgreich zurückschlagen und dabei Karls Dame auf immer ungünstigere Felder ins Abseits treiben. Ein Angriff auf Karls unrochierten schwarzen König (bei nicht entwickelten Lc8 und Ta8 und Th8) brachte Karl in eine glatte Verluststellung, aber sein Gegner wickelte nicht optimal ab und gewann im Endeffekt nur einen Bauern anstatt der Partie. Im entstandenen Turmendspiel konnte dann Karl aufgrund seines aktiveren Königs (der ja nicht rochiert hatte in im Zentrum verblieben war!) eine Remisstellung erreichen und hätte den gegnerischen Mehrbauern bei gleicher Stellung zurückgewinnen können. Karl verzichtete jedoch aus unerklärlichen Gründen darauf, den gegnerischen Mehrbauern mit seinem König zu schlagen und zog stattdessen seinen König zurück. Nach dem Turmtausch verblieb Karl mit dem schlechteren Bauernendspiel (Weiß: a2+b3-Bauern, Schwarz a3-Bauer, bei gleicher Königsstellung), welches Weilbuchner sicher zum Gewinn brachte. Schade um die vergebene Remischance!
Brett 5: Werner Groiss spielte gegen Manfred Winkler als Weißer wieder seinen ruhigen Aufbau, der zunächst nicht allzu viel Spannungen auf dem Brett aufkommen ließ! Die Partie endete bald in einem ausgeglichenen Bauernendspiel mit ungleichen Läufern. Werner konnte zwar zeitweilig einen Bauern gewinnen, aber es war, trotz lange anhaltender Bemühungen von Werner, kein Durchkommen möglich und der Mehrbauer reichte nicht zum Sieg.
Insgesamt also ein verdienter Mannschaftssieg von Seekirchen, wobei aber betont werden muss, dass beinahe alle Partien auf allen Brettern, durch grobe Fehler (Einsteller) entschieden wurden.
5. Runde am 08.12.2018 | |||||||
BR | SC Hochburg Ach/Burghausen 2 | ELO | ASK Young Stars | ELO | 2.5:2.5 | ||
1 | Weise Wolfgang Dr. | 1909 | Mörwald Magdalena | 1825 | 0.5:0.5 | ||
2 | Breu Alfons | 1549 | Leitner Bernhard | 1524 | 0:1 | ||
3 | Dähne Christian | 1549 | Mörwald Miriam | 1602 | 0:1 | ||
4 | Wittmann Helmut | 2017 | Haselsteiner Max | 1520 | 1:0 | ||
5 | Bieringer Konrad | 1923 | Haselsteiner Walter | 1768 | 1:0 | ||
BR | Oberndorf 2 | ELO | SIR Rochade | ELO | 3.5:1.5 | ||
1 | Hagmüller Josef | 1752 | Rudhart Siegfried | 1609 | 1:0 | ||
2 | Friedl Markus | 1774 | Hess Karl Dkfm. | 1735 | 1:0 | ||
3 | Lang Markus | 1653 | Leitner Erich Dr. | 1546 | 0:1 | ||
4 | Schwab Alexander | 1847 | Wagner Martin | 1513 | 1:0 | ||
5 | Pöschl Gerhard | 1558 | Huber Friedrich | 1583 | 0.5:0.5 | ||
BR | Mattighofen 3 | ELO | Ranshofen 4 | ELO | 1:4 | ||
1 | Feichtenschlager Josef | 1790 | Söder Wolfgang | 1855 | 0:1 | ||
2 | Muhr Rudolf | 1747 | Hackbarth Christa | 1736 | 0:1 | ||
3 | Sycek Adolf | 1701 | Putz Ernst | 1700 | 0:1 | ||
4 | Jankovic Hranislav | 1384 | Post Hermann Dr | 1570 | 1:0 | ||
5 | Schöfecker Norbert | 1376 | Esterbauer Andreas 2 | 1350 | 0:1 | ||
BR | Seekirchen 1 | ELO | ASK Post SV | ELO | 3:2 | ||
1 | Költringer Josef Jun. | 1754 | Krimbacher Walter | 1867 | 1:0 | ||
2 | Gerner Wolfgang | 1441 | Thalhammer Klaus | 1801 | 0:1 | ||
3 | Jeller Johann | 1512 | Botond Laszlo | 1741 | 0.5:0.5 | ||
4 | Weilbuchner Johann | 1473 | Groiss Karl | 1718 | 1:0 | ||
5 | Winkler Manfred | 1358 | Groiss Werner | 0 | 0.5:0.5 | ||
BR | Zechner Neumarkt | ELO | SIR Kings | ELO | 2:3 | ||
1 | Kriechbaum Paul | 1687 | Hitsch Michael | 1744 | 0.5:0.5 | ||
2 | Fischwenger Walter | 1631 | Krismayer Thomas | 1677 | 0.5:0.5 | ||
3 | Kawinek Arnold | 1557 | Dong James | 1636 | 0:1 | ||
4 | Burgstaller Robert | 1467 | Baumgartinger Gerald | 1530 | 0:1 | ||
5 | Dummert Norbert | 1322 | Kaiser Manfred | 1543 | 1:0 |
RANG | MANNSCHAFT | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | MP | PKT. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | ASK Young Stars | * | 4 | 2.5 | 4.5 | 3 | 3 | 9 | 17 | ||||
2 | Oberndorf 2 | 1 | * | 3.5 | 3.5 | 3.5 | 3 | 8 | 14.5 | ||||
3 | SC Hochburg Ach/Burghausen 2 | 2.5 | 1.5 | * | 3 | 3.5 | 3.5 | 7 | 14 | ||||
4 | SIR Rochade | 1.5 | * | 2.5 | 2.5 | 3 | 2.5 | 5 | 12 | ||||
5 | Seekirchen 1 | 1.5 | 2 | 2.5 | * | 3 | 3 | 5 | 12 | ||||
6 | SIR Kings | 0.5 | 2.5 | * | 3 | 1 | 3 | 5 | 10 | ||||
7 | ASK Post SV | 2 | 2 | 2 | * | 4 | 3 | 4 | 13 | ||||
8 | Ranshofen 4 | 2 | 4 | 1 | * | 2 | 4 | 4 | 13 | ||||
9 | Zechner Neumarkt | 1.5 | 2 | 2 | 2 | 3 | * | 2 | 10.5 | ||||
10 | Mattighofen 3 | 2 | 2 | 1.5 | 2.5 | 1 | * | 1 | 9 |
rv 9.12.2018