ASK 1955 gewinnt in Mondsee
Unsere Mannschaft kam in Mondsee zu einem knappen 3,5 : 2,5 Erfolg und eröffnete damit die Saison erfolgreich. Die Partie war geprägt von Problemen mit der Uhreneinstellung und führte auch zu einem Protest unseres Brett 1 Spielers gegen die Wertung der Partie. Tabellenführer ist Mattighofen 1961 nach einem 6:0 Sieg gegen Mattighofen 2. Auch Ranshofen 1 gewann hoch gegen Ranshofen 2 und liegt an 2. Stelle. Sparkasse Neumarkt setzte sich nach einem hohen Sieg gegen Oberndorf auf den dritten Tabellenrang. Es sieht also bereits nach der ersten Runde nach einer Zweiklassengesellschaft aus. Die weiteren Runden werden zeigen, ob sich eine Mannschaft bald vom Rest des Feldes absetzen kann. Vermutlich werden aber 3 – 4 Mannschaften bis zum Schluß um den Aufstieg in die 2. Bundesliga kämpfen.
Unsere Begegnung mit Mondsee wurde duch die Verwendung von DGT 2000 Uhren geprägt, die vom Deutschen Schachbund als nicht für die Durchführung von Partien im Fischer Modus geeignet gesehen werden. Das Problem dieser Uhren liegt darin, dass zwar im Programm 25 eine Einstellung auf Fischer Modus mit zusätzlicher Bedenkzeit vorgesehen ist, die Uhren aber wegen eines vom Hersteller verursachten Programmierfehlers nach Beendigung der ersten Bedenkzeit keine Zeit gutschreiben, sondern stehen bleiben.
Soweit die Vorgeschichte, nun zum Bericht über die einzelnen Partien. In der Partie zwischen Robert Navratil und Radoslav Panajotov kam eine scharfe Variante der Sizilianischen Paulsen Verteidigung mit frühzeitigem b5 aufs Brett. Im Mittelspiel fand Robert nicht immer die besten Züge, und nach 30 Zügen passierte folgendes: Walter Krimbacher, der seine Partie bereits beendet hatte, beobachtete dass die Uhr keinem Spieler den Bonus von 30 Sekunden gutschrieb. Keinem der beiden Spieler war dies aufgefallen. Erst als die Uhr unerwartet nach dem 30. Zug beiden Spielern 30 Minuten dazugab, fiel beiden auf, dass hier etwas nicht stimmen könne. Die Uhr war vom Mannschaftsführer von Mondsee falsch eingestellt worden. Robert spielte danach zwar noch drei Züge, stoppte dann aber die Uhr und protestierte gegen die Wertung der Partie, da er weniger Zeit zur Verfügung gehabt hatte als in der Ausschreibung und für die Elowertung vorgesehen. Als Mannschaftsführer erhob ich danach beim Spielausschuss Einspruch gegen eine Elowertung der Partie. Den Partieausgang als solches habe ich nicht beeinsprucht, weil Robert in 2 Zügen matt geworden wäre. Beide Spieler hatten ja die gleichen Bedingungen, aber zuwenig Zeit, als dass die Partie elogewertet werden darf.
Am 2. Brett ließ sich Helmut Usleber von Heinz Kratschmer in ein scharfes Gambit der höllandischen Verteidigung verleiten, das Heinz schon bei der Senioreneuropameisterschaft erfolgreich gespielt hatte. Im Mittelspiel konnte Helmut trotz langen Überlegens keine geeignete Gegenwehr aufs Brett bringen und verlor mit dem König in der Mitte und unbeweglichem Königslaufer und Königsturm letztendlich klar.
Am 3. Brett kam in der Partie Reinhard Vlasak – Gerhard Rosner auch eine Sizilianische Paulsenverteidigung aufs Brett. Ich ließ mich aber nicht wie Robert auf scharfe taktische Scharmützel ein, sondern lenkte die Partie mit frühem Damentausch in eine positionell leicht bessere Stellung. Im Mittelspiel gelang es mir, einen wichtigen Zentrumsbauern zu erobern. Danach spielte ich aber zu unkonzentriert weiter und erlaubte Gerhard, sein Läuferpaar zu aktivieren. Es gelang mir zwar, den Mehrbauern bis ins Endpiel zu verteidigen, aber ich sah selbst meine Siegchancen immer mehr schwinden. Gerhard erzwang schließlich einen Übergang in ein Endspiel mit ungleichfärbigen Läufern, in dem ich den Mehrbauern nicht mehr verwerten konnte – daher remis. Wir hatten bei Remisschluß zwar schon knapp 50 Züge gespielt, befanden uns aber noch vor der Zeitzugabe. Kurz nach dem Ende meiner Partie bemerkte ich, das meine Uhr, die noch nicht abgestellt war, auf Null sprang und nicht wie vorgesehen beiden Spielern die zusätzlichen 30 Minuten gutschrieb. Ich war also schon vorgewarnt, was noch alles mit den Uhren schiefgehen könnte.
Genau so kam es dann auch am 4. Brett in der Partie zwischen Ernst Kratschmer und Stefan Heigerer: Die Uhr funktionierte zwar bis zur ersten Zeitkontrolle, blieb dann aber wie oben beschrieben stehen. Hier akzeptierten beide Spieler eine von mir neu eingestellte Uhr und spielten die Partie zu Ende. Zum Spielverlauf: Ernst griff sofort die Königsstellung von Stefan an, dafür konnte Stefan sich daranmachen, den nicht rochierten König von Ernst mit unangenehmen Drohungen zu beunruhigen. Die Partie ging hin und her, bis sich Ernst im beginnenden Endspiel einen Bauern einverleibte, den er besser nicht genommen hätte. Stefan konnte den Turm einsperren und mit dem König bedrohen. In dieser Phase der Partie, bereits mit neu eingestellter Uhr, spielte Stefan sehr stark. Es gelang ihm, den Turm für den Springer zu erobern. Danach schien alles klar, doch beide Spieler befanden sich bereits im Schnellschachmodus. Stefan ließ seine eigene Zeit des öfteren bis auf drei Sekunden herunterlaufen, was etwas an meinen Nerven zehrte. Schließlich übersah Ernst ein Turmopfer, mit dem Stefan in ein gewonnenes Bauernendspiel überleiten konnte. Ernst gab darauf sofort auf.
Am 5. Brett kam es zu keinen Zwischenfällen. Thomas Veigl konnte Andreas Hopfgartner im Mittelspiel einen Bauern abknöpfen, der ihm im Endspiel mit einem starken zentralisierten Springer gegen den von Andreas auf der h-Linie vernachlässigten Läufer einen leichten Gewinn sicherte.
Am 6. Brett hatte Walter Krimbacher wenig Mühe, um gegen Reinhard Bauernhuber zu gewinnen. Die Partie war schnell aus, ich kann dazu keine Kommentare abgeben, weil ich die Partie nur von der Eröffnung kenne.
Fazit: Ein knapper, aber verdienter Sieg unserer Mannschaft, die auf den Brettern 4 – 6 voll zugeschlagen hat. Ein Lob auf unsere Ersatzspieler!
BR | Sparkasse Neumarkt 1 | ELO | SFU Oberndorf/L. | ELO | 4.5:1.5 | ||
1 | Kaspret Guido Mag. | 2266 | Hinteregger Arthur | 2154 | 1:0 | ||
2 | Zebedin Wolfgang Dr. | 2134 | Baumgartner Armin | 2020 | 1:0 | ||
3 | Wuppinger Manfred | 2015 | Loreth Viktor | 1762 | 0.5:0.5 | ||
4 | Egger Martin Dr. | 1999 | Wunderl Eva | 1865 | 0.5:0.5 | ||
5 | Baier Patrick | 1916 | Stiborek Alexander | 1830 | 1:0 | ||
6 | Kampl Walter | 1865 | Eder Josef | 1791 | 0.5:0.5 | ||
BR | Ranshofen 2 | ELO | Ranshofen 1 | ELO | 0.5:5.5 | ||
1 | Siemens Andreas | 1956 | Riediger Martin | 2202 | 0:1 | ||
2 | Wiedmann Klaus | 1920 | Müller Alexander | 2084 | 0.5:0.5 | ||
3 | Hackbarth Christa | 1819 | Stadler Alexander | 2070 | 0:1 | ||
4 | Hoelzl Andreas | 1814 | Ager Josef | 2103 | 0:1 | ||
5 | Schneeweis Elias | 1320 | Kücher Wolfgang | 2044 | 0:1 | ||
6 | Falk Fabian | 1076 | Frühauf Norbert Ing. | 1953 | 0:1 | ||
BR | Ach/Burghausen | ELO | Mozart 1910 | ELO | 3.5:2.5 | ||
1 | Huch Reiner | 2251 | Hamberger Hermann | 2069 | 0.5:0.5 | ||
2 | Magg Josef | 1871 | Peterwagner Heinz | 2083 | 0.5:0.5 | ||
3 | Neis Christian | 1888 | Donegani Peter | 2000 | 0.5:0.5 | ||
4 | Achmed-Zade Ismail | 1981 | Holzinger Helmut-Christian | 1894 | 1:0 | ||
5 | Weise Wolfgang Dr. | 1966 | Moßhammer Michael | 1853 | 0:1 | ||
6 | Bieringer Konrad | 0 | Schellander David | 1480 | 1:0 | ||
BR | Mattighofen 2 | ELO | Mattighofen 1961 | ELO | 0:6 | ||
1 | Grausgruber Rene | 1864 | Neubauer Martin Mag. | 2413 | 0:1 | ||
2 | Mertz Waldemar | 1939 | Maierhofer Johann | 2103 | 0:1 | ||
3 | Werdecker Roland | 1903 | Poetsch Klaus | 2244 | 0:1 | ||
4 | Baron Marek | 1863 | Werndl Erich Mag. | 2097 | 0:1 | ||
5 | Doellinger Anselm | 1878 | Jergler Karl-Heinz | 2207 | 0:1 | ||
6 | Feichtenschlager Josef | 1760 | Aßmann Jürgen | 2081 | 0:1 | ||
BR | SIR Rechenwirt | ELO | Yokozuna Uttendorf | ELO | 2:4 | ||
1 | Wieneroiter Gerald Mag. | 2112 | Feichtner Thomas | 2087 | 0:1 | ||
2 | Berger Kaspar | 1972 | Theussl Manfred | 1959 | 0.5:0.5 | ||
3 | Prodinger Johannes | 1769 | Schweiger Wolfgang | 1831 | 0:1 | ||
4 | Stefanovic Dragan Dr. | 1809 | Scharler Walter | 1774 | 0.5:0.5 | ||
5 | Wollrab Richard | 2154 | Thurner Michael | 1709 | 1:0 | ||
6 | Karibasic Admir | 0 | Schöpf Gerhard | 1873 | 0:1 | ||
BR | Raika Mondsee | ELO | ASK Salzburg 1955 | ELO | 2.5:3.5 | ||
1 | Panajotov Radoslav | 2228 | Navratil Robert Mag. | 2098 | 1:0 | ||
2 | Kratschmer Heinz DI. | 2044 | Usleber Helmut | 1976 | 1:0 | ||
3 | Rosner Gerhard | 1979 | Vlasak Reinhard Dr. | 1952 | 0.5:0.5 | ||
4 | Kratschmer Ernst | 1735 | Heigerer Stefan | 1895 | 0:1 | ||
5 | Hopfgartner Andreas | 1732 | Veigl Thomas | 1929 | 0:1 | ||
6 | Bauernhuber Reinhard | 1559 | Krimbacher Walter | 1922 | 0:1 |
RANG | MANNSCHAFT | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | MP | PKT. |
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1 | Mattighofen 1961 | * | 6 | 2 | 6 | ||||||||||
2 | Ranshofen 1 | * | 5.5 | 2 | 5.5 | ||||||||||
3 | Sparkasse Neumarkt 1 | * | 4.5 | 2 | 4.5 | ||||||||||
4 | Yokozuna Uttendorf | * | 4 | 2 | 4 | ||||||||||
5 | Ach/Burghausen | * | 3.5 | 2 | 3.5 | ||||||||||
6 | ASK Salzburg 1955 | * | 3.5 | 2 | 3.5 | ||||||||||
7 | Raika Mondsee | 2.5 | * | 0 | 2.5 | ||||||||||
8 | Mozart 1910 | 2.5 | * | 0 | 2.5 | ||||||||||
9 | SIR Rechenwirt | 2 | * | 0 | 2 | ||||||||||
10 | SFU Oberndorf/L. | 1.5 | * | 0 | 1.5 | ||||||||||
11 | Ranshofen 2 | 0.5 | * | 0 | 0.5 | ||||||||||
12 | Mattighofen 2 | 0 | * | 0 | 0 |