Die ASK Kometen sind Meister der 1. Klasse Nord!
Um die sprichwörtliche „Wurst“ ging es für die ASK Kometen in der letzten Runde der 1. Klasse Mannschaftsmeisterschaft. Nach einer langen Saison und zuletzt fünf Mannschaftssiegen en suite lagen wir vor der Schlussrunde nur einen Punkt hinter der RMS Remic Group Pjesak am zweiten Tabellenplatz. Die Ausgangsposition sprach für das Team Pjesak: Wir mussten, um sicher Meister zu werden, 1,5 Punkte mehr erreichen als das Team rund um Anton Bernatovic. Und das, obwohl diese in absoluter Bestbesetzung angereist kamen – u.a. mit zwei 2000ern auf den ersten Brettern…
Wir mussten also vorlegen. Unsere Gegner, Ranshofen 5, hatten auf den Brettern 2-5 ein junges und ambitioniertes Team aufgestellt. Am besten lief es diesen Nachmittag für unseren Schachhaudegen Manfred Lemmerhofer, der als erster mit einem Sieg in der Tasche von Brett 5 aufstehen konnte. U16-Spieler Stefan Pöllner wählte eine sehr, vielleicht eine zu unorthodoxe Eröffnung, in der er sich seine Figuren selbst einsperrte. Manfred ließ diese Situation nicht ungenutzt und baute sogleich gehörigen Druck auf, der sich schon bald in Bauern- – und schließlich Figurengewinn – manifestierte. In aussichtsloser Situation gab Pöllner schließlich auf. Der erste Punkt war unser.
Von Brett 2 kam das nächste Ergebnis, diesmal ein Remis. Klaus Thalhammer konnte zwar gegen U20-Spieler Julian Salletmeier in der Eröffnung schnell einen Bauern gewinnen, verblieb dafür aber in recht passiver Stellung. Als er auch noch einen 2. Bauern erobern konnte, lief er in einen gefährlichen Konter. Oder zumindest glaubte Klaus dies. Erst in der anschließenden Analyse zeigte sich, dass die Sorgen unbegründet waren und Klaus die Stellung mit Mehrbauer sehr gut weiterspielen hätte können. Salletmeier hatte aber bereits das Remisangebot (umgekehrt hatte Klaus zuvor eines ausgeschlagen) angenommen. Damit standen 1,5 Punkte auf unserer Habenseite.
Auf Brett 4 tat sich Mannschaftsführer Gernot Neuwirth gegen U18-Spieler Lukas Kutzner lange Zeit sehr schwer. In schnellem, ungeheuer aggressivem Spiel stellte mich Kutzner von Beginn an vor scheinbar unlösbare Probleme. Um überhaupt ins Spiel zu kommen, entschied ich mich schließlich dazu, einen Bauern zu opfern. Daraufhin unternahm Kutzner alles, um sämtliche Figuren vom Brett zu tauschen. Die Strategie war klar: den Mehrbauern zum Sieg zu verwerten. Eine nach der anderen Figur musste das Brett verlassen. Meine einzige Chance sah ich zum Schluss darin, einmal bei einem Figurentausch so zu tauschen, dass ich stellungsmäßig zumindest in Remisposition verblieb. Soweit sollte es aber gar nicht mehr kommen, weil Kutzner überraschend in entscheidender Situation ein Fesselungsmotiv übersah, das mich in ein komfortables Turm-gegen-Springer-Endspiel brachte. Die Abwicklung war dann nur noch Formsache. 2,5 Punkte für die Kometen.
Kurz darauf endete auch die Partie auf Brett 3. Gegen U16-Spieler Stefan Schmitzberger, ein weiteres junges, aufstrebendes Talent, ergab sich für Anatol Lederer nach der Eröffnung schnell eine ausgeglichene Stellung. In dem recht positionell geführten Spiel konnte der Ranshofner die Stellung sukzessive zu seinem Vorteil ausbauen. Eine Turmbatterie auf offener Zentrumslinie mit unterstützendem Springer-Vorposten sah bereits sehr bedrohlich aus. Trotzdem schlug Anatol ein Remisangebot aus. Nach zuletzt sechs Remis-Ergebnissen in der 1. Klasse wollte er in der letzten Runde noch einmal auf Alles-Oder-Nichts spielen. Das Spiel mit der Brechstange wurde ihm aber beinahe noch zum Verhängnis. In bereits bedenklicher Stellung wagte er noch einen Bauernvorstoß, der den Gegner in einem unkonzentrierten Augenblick veranlasste, seinen Turm einzustellen. Glücklicher Sieg – und 3,5 Punkte am Konto.
Sehr erfreulich an diesem Tag auch, dass unser „offizieller“ Brett 1-Spieler, Hannes Haberl, nach längerer Schachpause wieder zu einem Einsatz kam. Seit fast einem Jahr hatte er keine Schachpartie mehr absolviert, und traf in der – übrigens sehr gut organisierten und mit der Landesliga A zusammengelegten Schlussrunde in Mattighofen – auf Wolfgang Söder. Die Eröffnung war erwartungsgemäß: Söder, ein prinzipiell eher vorsichtiger Spieler, und Hannes, nach seiner Schachpause ebenfalls behutsam spielend, starteten recht passiv und brauchten viele Züge, ihre Figuren optimal in Stellung zu bringen. Schwarz öffnete schließlich das Zentrum, was sofort zu einer sehr dynamischen und verwickelten Stellung mit ungemein vielen taktischen Möglichkeiten führte. In zunächst ausgeglichener Stellung tappte Söder im ca. 20 Zug in eine trickreich ausgelegte Falle, indem er einen vergifteten Läufer von Hannes einheimste. Mit aller Wucht brachen daraufhin Hannes‘ Figuren in die gegnerische Stellung ein, der arme König wurde gnadenlos auf Reise ins Zentrum geschickt. Als Söder das drohende Matt nur noch mit Damenverlust abwenden konnte, gab er auf. 4,5 Punkte für die Kometen!
Damit hatten wir vorgelegt. Jetzt lag es nicht mehr an uns, den Meistertitel und damit den Aufstieg in die Landesliga B zu holen. Am benachbarten Tisch spielten unsere Konkurrenten RMS Remic Group Pjesak. Und die taten sich gegen Ranshofen 4 viel schwerer, als ihnen lieb sein konnte. Drei Partien waren hier bereits beendet, überraschend verbuchten sie daraus nur 2 Punkte. Das hieß, sie durften sich keinen Ausrutscher mehr leisten. Und doch kam dieser: Auf Brett 3 konnte das an diesem Tag stark aufspielende Ranshofen 4-Team einen Sieg einfahren – der uns zum Meister machte. Da war dann auch das Remis auf Brett 1 nicht mehr von Bedeutung…
Meister! Als Mannschaftsführer möchte ich mich bei meinem Team herzlich für die großartige Leistung in dieser Saison und die vielen schönen Schachstunden bedanken! Endlich wurden die ASK Kometen ihrem Namen gerecht – ich freue mich auf unsere kommende Saison in der Landesliga B! (MF Gernot Neuwirth)
Die ASK-Kometen traten in der letzten Runde mit folgender Mannschaft an: von rechts nach links Johannes Haberl, Klaus Thalhammer, Anatol Lederer, Gernot Neuwirth und Manfred Lemmerhofer.
Hannes Haberl – nach langer Pause wieder im Einsatz. Und das erfolgreich! | Viele Punkte hatte Klaus Thalhammer in den letzten Runden für die Kometen gesammelt. In der Schlussrunde sicherte er mit einem Remis den Aufstieg ab. |
Anatol Lederer. Diesmal sehr glücklich gewonnen – aber auch das gehört zum Schach: Geduldig auf Fehler des Gegners warten. | Unorthodoxe Eröffnungen behagen dem Kometen-Mannschaftsführer Gernot Neuwirth gar nicht. Letztlich steuerte aber auch er einen vollen Punkt zum Ergebnis bei. |
Eine Bank, auf ihn ist Verlass: Manfred Lemmerhofer konnte an diesem Nachmittag als erster einen Sieg einfahren. | Meister! Meister! Meister! Landesliga B – wir kommen! |
9. Runde am 03.03.2012
BR | Titel | Mattighofen 2 | ELO | Titel | SPG SAGÖ 2 – HSV | ELO | 3,0:2,0 |
1 | Friedl Gerhard | 1884 | Frank Roland | 1574 | ½:½ | ||
2 | Feichtenschlager Josef | 1822 | Mauch Franz | 1791 | ½:½ | ||
3 | Muhr Rudolf | 1776 | Tordai Lorant | 1801 | ½:½ | ||
4 | Friedl Markus | 1609 | Kirchgasser Simon | 1283 | 1 : 0 | ||
5 | Sycek Adolf | 1555 | Schmidhuber Johann | 1451 | ½:½ | ||
BR | Titel | Ranshofen 4 | ELO | Titel | RMS Remic Group Pjesak | ELO | 2,5:2,5 |
1 | Wiedmann Klaus | 1876 | Ljubic Pero | 2032 | ½:½ | ||
2 | WMK | Hackbarth Christa | 1846 | Cardaklija Mirsad | 2012 | ½:½ | |
3 | Spernbauer Peter | 1688 | Ljubic Franjo jun. | 1721 | 1 : 0 | ||
4 | Fahrngruber Andreas | 1530 | Katic Damjan | 1770 | ½:½ | ||
5 | Sternbauer-Leeb Josef | 1419 | Ivic Ivo | 1719 | 0 : 1 | ||
BR | Titel | Ranshofen 5 | ELO | Titel | ASK Komet | ELO | 0,5:4,5 |
1 | Söder Wolfgang | 1787 | Haberl Johannes | 1948 | 0 : 1 | ||
2 | Salletmeier Julian | 1679 | Thalhammer Klaus | 1859 | ½:½ | ||
3 | Schmitzberger Stefan | 1653 | Lederer Anatol | 1670 | 0 : 1 | ||
4 | Kutzner Lukas | 1637 | Neuwirth Gernot | 1670 | 0 : 1 | ||
5 | Pöllner Stefan | 1416 | Lemmerhofer Manfred | 1724 | 0 : 1 | ||
BR | Titel | Ranshofen 6 | ELO | Titel | Seekirchen | ELO | 2,0:3,0 |
1 | Wimmer Hermann | 1654 | Költringer Josef j. | 1807 | 0 : 1 | ||
2 | Huber Albert | 1589 | Mösl Felix | 1717 | ½:½ | ||
3 | Schmidt Siegfried | 1589 | Wuppinger Alfred | 1772 | 0 : 1 | ||
4 | Schuldenzucker Günter | 1530 | Bruckmoser Franz | 1581 | ½:½ | ||
5 | Nöhbauer Andreas | 1847 | Költringer Josef s. | 1658 | 1 : 0 | ||
BR | Titel | Trimmelkam | ELO | Titel | SIR Diagonal | ELO | 3,5:1,5 |
1 | Appl Gerhard | 1958 | Schuster Michael | 2038 | ½:½ | ||
2 | Häusler Kurt | 1904 | Prodinger Johannes | 1627 | 1 : 0 | ||
3 | Hinterhofer Hubert | 1845 | Jakob Tobias | 1661 | 1 : 0 | ||
4 | Doppler Gerwin | 1663 | Buric Miroslav | 1738 | 1 : 0 | ||
5 | Widl Herbert | 1595 | Hess Karl | 1671 | 0 : 1 |
NR | MANNSCHAFT | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | MP | PKT. |
1 | ASK Komet | 2,5 | 2,0 | 4,0 | 3,0 | 3,0 | 3,5 | 3,0 | 4,5 | 3,0 | 15 | 28,5 | |
2 | RMS Remic Group Pjesak | 2,5 | 3,0 | 4,0 | 4,0 | 2,5 | 3,0 | 1,0 | 3,0 | 4,5 | 14 | 27,5 | |
3 | Seekirchen | 3,0 | 2,0 | 1,5 | 2,0 | 3,5 | 2,5 | 4,0 | 4,5 | 3,0 | 11 | 26 | |
4 | SPG SAGÖ 2 – HSV | 1,0 | 1,0 | 3,5 | 2,0 | 2,5 | 3,5 | 3,0 | 3,5 | 5,0 | 11 | 25 | |
5 | Mattighofen 2 | 2,0 | 1,0 | 3,0 | 3,0 | 3,5 | 2,0 | 3,5 | 3,0 | 3,0 | 12 | 24 | |
6 | Ranshofen 4 | 2,0 | 2,5 | 1,5 | 2,5 | 1,5 | 3,5 | 2,5 | 3,5 | 4,0 | 9 | 23,5 | |
7 | SIR Diagonal | 1,5 | 2,0 | 2,5 | 1,5 | 3,0 | 1,5 | 1,5 | 2,5 | 4,0 | 6 | 20 | |
8 | Trimmelkam | 2,0 | 4,0 | 1,0 | 2,0 | 1,5 | 2,5 | 3,5 | 1,5 | 1,5 | 5 | 19,5 | |
9 | Ranshofen 5 | 0,5 | 2,0 | 0,5 | 1,5 | 2,0 | 1,5 | 2,5 | 3,5 | 3,0 | 5 | 17 | |
10 | Ranshofen 6 | 2,0 | 0,5 | 2,0 | 0,0 | 2,0 | 1,0 | 1,0 | 3,5 | 2,0 | 2 | 14 |