Titelverteidiger Anand bleibt Schachweltmeister!
Titelverteidiger Anand bleibt Schachweltmeister!
Der erfolgreiche Titelverteidiger Anand | Der unterlegene Herausforderer Topalov |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 | Gesamt | |
Anand | 0 | 1 | 0,5 | 1 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 1 | 6,5 |
Topalov | 1 | 0 | 0,5 | 0 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 1 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0 | 5,5 |
Der Titelkampf um den WM Titel begann am 21. April mit der offiziellen Eröffnung und der Auslosung. Herausforderer Veselin Topalov hat in der ersten Partie Weiß.
Die erste Runde wurde um einen Tag verschoben. Der Vulkanausbruch in Island hatte zur Folge, dass Weltmeister Anand in Deutschland gestrandet war und die Reise nach Sofia statt mit dem Flugzeug auf dem Landweg bestreiten musste. Die erste Partie wird daher erst am Samstag, dem 24. April gespielt.
1. Partie: Topalov gelingt mit einem überraschenden Springeropfer ein sehenswerter Sieg
2. Partie: Anand spielt in einer selten gespielten Variante der Katalischen Eröffnung im 15. Zug eine Neuerung, und ringt Topalov mit starkem Positionsspiel nieder.
3. Partie: In einer von Anand vorsichtig geführten Slawischen Verteidigung erreicht Topalov eine etwas freiere Stellung, die aber im Turmendspiel mit dreimaliger Stellungswiederholung remis wird.
4. Partie: Anand spielt mit Weiß erneut Katalanisch und opfert einen Bauern für positionelles Übergewicht. Als Topalav die meisten seiner Figuren am Damenflügel stehen hat, zertrümmert Anand mit einem Springeropfer die schwarze Königsstellung und gewinnt im 32. Zug.
5. Partie: Die Partie ist bis zum 15. Zug identisch mit der dritten Partie. Anand weicht im 15. Zug ab und erreicht im 44. Zug remis. Das herausragende Ereignis war ein Stromausfall, der zu einer rund halbstündigen Spielunterbrechung führte.
6. Partie: Es kommt erneut die katalanische Eröffnung aufs Brett. Topalov spielt diesmal selbst eine Neuerung, gibt den Mehrbauern zurück und hat minimalen Vorteil, der aber nicht zum Sieg reicht.
7. Partie: Zu Beginn der 2. Hälfte des Turniers wurden die Farben getauscht. Anand spielt erneut Katalanisch und wird diesmal von Topalov überrascht, der ein Figurenopfer spielt und dafür einen gedeckten Freibauern auf d3 erhält. Die Mehrfigur kann zwar den Bauern stoppen, aber für mehr reicht es auch nicht für den Titelverteidiger.
8. Partie: Titelverteidiger Anand spielt erneut die slawische Verteidigung. Im Gegensatz zu den früheren Partien wählt er die Hauptvariante und muss einen Bauern hergeben. Topalov kommt im Verlauf der Partie immer besser ins Spiel und verwertet den Freibauern zum Sieg.
9. Partie: Diesmal kommt nicht Katalanisch aufs Brett, sondern das Gligoric-System der Nimzo-Indischen Verteidigung. Die Stellung wurde nach dem Abtausch von Dame gegen 2 Türme sehr unübersichtlich. Topalov hatte 2 Freibauern am Damenflügel, während Anand mit den Türmen immer wieder Mattdrohungen aufstellen konnte. Am Ende hatte Anand 2 Türme plus Bauer gegen die Dame, konnte sich aber gegen Dauerschach nicht mehr wehren. Daher Remis im 83. Zug.
10. Partie: Anand spielt mit Schwarz erneut wie in der ersten Partie die Grünfeld-Indische Verteidigung, lässt aber nicht wie in der ersten Partie einen Königsangriff von Topalov zu. Stattdessen bleibt der Kampf aufs Zentrum fixiert, in dem keiner der beiden Spieler einen Vorteil erringen kann. Daher Remis nach 60 Zügen.
11. Partie: Mit dem englischen Viersprinerspiel kommt eine bisher nicht beim WM-Kampf gespielte Eröffnung aufs Brett. Anand versucht, seinen Gegner mit einem vorgerückten c-Bauern in die Defensive zu drängen. Topalov verteidigt die Stellung und kann in ein Endspiel mit einem Mehrbauern abwickeln. Nach dem Abtausch der Springer ist das Turmendspiel trotz Mehrbauer für Topalov aber nicht mehr zu gewinnen, daher erneut remis.
12. Partie: Der Titelverteidiger wechselt erneut die Eröffnung und spielt diesmal die als "Betonverteidigung" bekannte Lasker-Variante des Damengambits. Nachdem Topalov aus der Eröffnung keinen Vorteil herausspielen konnte, spielt er relativ planlos weiter und erlaubt Anand einen scharfen Gegenangriff auf seinen König. Der Titelverteidiger spielt ab diesem Zeitpunkt weltmeisterlich und kann durch andauernde Mattdrohungen die Dame für Turm und Springer gewinnen. Topalov versucht noch, die Partie zu retten, muss aber im 56. Zug die Übermacht Anands anerkennen und aufgeben. Damit bleibt Anand Weltmeister.
Offizielle Turnierseite mit Liveübertragung: http://www.anand-topalov.com/en/live.html
Zeitversetzte Übertragung (ca. 30-60min später) auf "The week in chess": http://www.chess.co.uk/twic/live
Live-Blog mit IM Stefan Löffler und IM Iljy Schneider: http://www.schach-welt.de/blog.html