2018 ging die alljährliche ASK-Reise zu einem sommerlichen Turnier nach Slowenien – zum 12. Portorož Open 2018. Diesmal reisten nur 7 ASKler mit, da Egon Janeczek und Sepp Klinger kurzfristig absagen mussten. Das Turnier gewann GM Matej Sebenik vor GM Nenad Fercec und FM Jesus Jimenez Alcazar. Bester ASKler wurde Gernot Neuwirth als 36. Neben dem Schachturnier organisierte der ASK auch wieder einen „nicht schachlichen“ Wettkampf, den diesmal Manfred Neuwirth für sich entscheiden konnte.
Das Schachturnier
Das Portorož Open feierte 2018 ein Jubiläum: Vor genau 60 Jahren fand hier das Interzonen-Turnier (Vor-Qualifikation für WM-Teilnahme) statt, bei dem sich Michail Tal gegen so starke Gegner wie Svetozar Gligorić, Tigran Petrosjan, Pál Benkö oder „Bobby“ Fischer durchsetzen konnte. Ein „geschichtsträchtiger“ Ort also!
Gespielt wurde im 11. Stock des 5* Hotel „Bernardin“, direkt am Meer gelegen, unter idealen Bedingungen: Großzügiges Platzangebot mit großen Tischen, gut gekühlter Saal mit Teppichbelag, der für absolute Ruhe sorgte, Getränke und Imbisse auf der benachbarten Dachterrasse, u.v.a.m.
Nutzen konnten die mitgereisten ASKler – Gernot Neuwirth, Klaus Thalhammer, Manfred Neuwirth, Walter Hattinger, Miguel Medina, Thomas Veigl und Rudi Lackner – diese Bedingungen jedoch nur bedingt. Das Abschneiden unseres Klubs in Portorož fiel eher bescheiden aus. Ich musste meinen Vereinskollegen versprechen, nicht zuviel zu den Umständen zu schreiben, die zum vorliegenden Endergebnis führten. Soviel sei gesagt: Wir werden künftig darauf achten, dass…
+ jeder Spieler einen Wecker mitnimmt, um keine Partien zu verschlafen
+ es vorher eine kleine Regelkunde gibt, um Disqualifikationen zu vermeiden
+ es ein Fußball WM-Fernsehverbot während der Schachpartie gibt und
+ es keine emotional bedingten und vorschnellen Aufgaben gibt.
Damit werden dann sicherlich wieder bessere Ergebnisse zu erzielen sein!
Das wir alle (!) sieben ASKler schließlich Elo-Punkte verloren, hat aber auch einen anderen Grund: Die Hälfte des Teilnehmerfeldes waren U20-Spieler/innen – mit teilweise aberwitzig niedrigen Elozahlen. Bei mir z.B. waren fünf meiner neun Gegner zwischen 10 und 14 Jahre alt. Gleich in Runde 2 spielte ich zu wenig präzise gegen die 13jährige Anika Gregoric (Fide-Elo 1505, nationale Elo 1878) und verlor prompt. Auch sie erreichte schließlich 4,5 Punkte und konnte sich über 75 dazu gewonnene Elopunkte freuen.
Zufrieden mit seinem Spiel innerhalb der Erwartung konnte Klaus sein. Auch Rudi hatte ein paar schöne Partien und wird wohl bald eine Fide-Elozahl bekommen. Am besten erging es noch mir selber im Turnier. Offensichtlich konnte ich den „flow“ vom Bad Ischl Open konservieren, denn bis auf ein technisches Remis spielte ich alles auf Sieg – oder Niederlage. Nach zwei Niederlagen zu Beginn konnte ich vier Siege in fünf Partien erreichen, was mich zurück zu meinem angestrebten Ziel von 50% brachte. In Runde 8 erreichte ich ein Remis gegen AIM Giovanni Marchesich (ITA, 2059), in der letzten Runde musste ich mich leider noch MK Dezider Ivanec (SLO, 2091) geschlagen geben.
Wen das Abschneiden der anderen ASKler interessiert, muss sich bitte – wie erwähnt – direkt an diese wenden! 🙂
In der einzig internen Partie zwischen Miguel und Rudi zeigten sich die beiden kreativ. Da sie nicht gegeneinander kämpfen wollten, führten sie offiziell diese Partie:
1. e3 a5
2. Dh5 Ta6
3. Dxa5 h5
4. Dxc7 Th6
5. h4 f6
6. Dxd7+ Kf7
7. Dxb7 Dd3
8. Dxb8 Dh7
9. Dxc8 Kg6
10. De6 patt
Wer es nicht kennen sollte: Das ist das kürzestmögliche Patt (nach Samuel Loyd).
Unser Resümee zum Portorož Open: Eine tolle Gelegenheit, Schachspiel und Urlaub am Meer zu verbinden und es lagen beste Bedingungen im Turnierbereich vor. Einziges Manko war unserer Meinung nach das Teilnehmerfeld: Vorne die Titelträger, die ums Preisgeld spielten und hinten das Haifischbecken an Eloschwachen aber Spielstarken slowenischen Nachwuchsspielern. Dazwischen die ASKler als Elolieferanten. Auch die Teilnehmerzahl von 75 Spielern war eher enttäuschend.
Hier das Abschneiden der ASKler beim 12. Portorož Open 2018 im Detail
Rg. | Stnr. | Name | EloI | Pkt. | Wtg1 | Wtg2 | Perf. | Part. | FIDE-Elo+/- | |
1 | 1 | GM | Sebenik Matej | 2562 | 8,5 | 49,5 | 54 | 2633 | 9 | 8,1 |
2 | 2 | GM | Fercec Nenad | 2436 | 8 | 48,5 | 52,5 | 2527 | 9 | 11,3 |
3 | 10 | FM | Alcazar Jimenez Jesus | 2189 | 6,5 | 46 | 51 | 2203 | 9 | 8,4 |
… | ||||||||||
36 | 38 | Neuwirth Gernot | 1814 | 4,5 | 39 | 40,5 | 1798 | 9 | -8,6 | |
41 | 37 | Thalhammer Klaus | 1847 | 4,5 | 34 | 36,5 | 1668 | 9 | -30,6 | |
54 | 33 | Veigl Thomas | 1957 | 3,5 | 36,5 | 39 | 1789 | 8 | -33,6 | |
64 | 43 | Hattinger Walter | 1760 | 3 | 31,5 | 34 | 1466 | 7 | -23,6 | |
68 | 46 | Medina Miguel | 1723 | 3 | 30 | 31,5 | 1390 | 9 | -36,6 | |
69 | 71 | Lackner Rudolf | 0 | 2,5 | 31,5 | 34,5 | 1404 | 7 | ||
75 | 53 | Neuwirth Manfred | 1644 | 1 | 26 | 28 | 1193 | 6 | -73,6 |
ASK Portorož Dreikampf
Traditionell gab es auch in Portorož wieder unser beliebtes Rahmenprogramm in Form eines „Dreikampfes“. Erneut galt es, möglichst viele Punkte in den Disziplinen Minigolf, Paschln und Pikln (seit Pula-Reise ein legendäres Kartenspiel) zu holen. Rudi dominierte beim Minigolf, Manfred den Paschl-Bewerb und beim Pikln konnte sich Gernot denkbar knapp mit Feinwertung durchsetzen.
Letztlich gewann den ASK-Dreikampf Manfred mit 16 Punkten. Dahinter teilten sich Gernot, Klaus, Thomas und Rudi mit je 14 Punkten den 2. Platz. Danke wieder mal an Klaus, der das Turnier wie immer souverän leitete!
Hier das Abschneiden der ASKler beim ASK Portorož Dreikampf im Detail
ASKler | Rang | Minigolf | Pikln | Paschln | Punkte |
Manfred | 1 | 3 | 6 | 7 | 16 |
Gernot | 2 | 4 | 7 | 3 | 14 |
Klaus | 2 | 6 | 4 | 4 | 14 |
Rudi | 2 | 7 | 2 | 5 | 14 |
Thomas | 2 | 5 | 3 | 6 | 14 |
Walter | 6 | 2 | 5 | 2 | 9 |
Miguel | 7 | 1 | 1 | 1 | 3 |
Wertungen: 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 Punkte/Bewerb
Und auch gewettet wurde wieder. Beim Tippen, welcher ASKler wie viele Punkte beim Schachturnier machen wird, lag ich am genauesten (6 Punkte in Summe daneben). Auch hier brauchte ich aber die Feinwertung, um mich vor Klaus und Rudi (ebenfalls beide 6 Punkte) behaupten zu können.
Damit blicken wir alle auf eine sehr schöne Woche in Portorož zurück: Neben dem Schachspielen Minigolf, Würfeln und Kartln im Dreikampf, Sightseeing, Baden und Cafe-Besuche am Meer. Auch zu Partie-Analysen reichte die Zeit. Abends trafen wir andere Schachspieler und verbrachten unterhaltsame Stunden in den Lokalen, zum Teil blitzend. Wir freuen uns schon sehr auf unsere nächste Schachreise 2019 – wahrscheinlich Wien!
Gernot Neuwirth
Weitere Infos zu den ASK-Schachreisen gibt es hier: http://schachklub.ws/inhalt/der-ask-auf-reisen
Einige Bilder von der Schachwoche in Portorož
Angekommen! Am 21.7. nachmittags trafen wir in Portorož ein, um 18:00 ging es mit der 1. Runde los. |
Der Spielsaal: Viel Platz, gut temperiert und sehr ruhig – ideal zum Spielen! |
Zusammenwarten nach den Partien auf der Dachterrasse des Turnierhotels. |
Abends wurde manchmal auch noch geblitzt. Miguel fordert hier gerade Julia Novkovic, die mit einigen Vorarlberger Nachwuchsspielern zum Open reiste. |
Auch einen sehr netten norwegischen Schachspieler lernten wir kennen. Links vorne einer der beiden Schiedsrichter, der des öfteren mit uns zusammensaß. |
Teil 1 des ASK-Dreikampfs: Minigolf. |
Auch Thomas – das erste Mal bei einem ASK-Sommermehrkampf dabei – zeigte sich begeistert. |
Treibende Kraft und großer Organisator: Spielleiter Klaus. |
Teil 2 – das Paschln. |
Thomas ist gerade ein Malheur passiert. |
Entspannte Atmosphäre beim Pikln. |
Der Kartenbewerb verlief sehr spannend. In 25 von 28 Runden lag Manfred voran, er wurde erst in der allerletzten Runde vom Sohnemann abgefangen. Punktegleich, aber mit der besseren Feinwertung gewann schließlich Gernot. |
Dreikampf-Sieger 2018: Manfred vor improvisiertem Pokal. |
Kulinarisch fehlte es uns an nichts. Hier wählten wir den wohlschmeckenden Petersfisch. |
Walter, Rudi und Klaus unternahmen Radtouren in die Umgebung. |
Dabei besuchte Rudi auch Piran’s Meerjungfrau. |
Ausflug in die Piraner Altstadt… |
…und ins kroatische Novigrad. |
In Novigrad fand Gernot seinen optimalen Obmannstuhl. |
Diese hingegen waren uns eine Spur zu klein. |
Eine Reise, die wir in sehr guter Erinnerung behalten werden! |
gn, 22.07.2018