Allgemeiner Schachklub Salzburg mit Sitz im ASKÖ Sportzentrum Maxglan, Eichetstrasse 29-31, 5020 Salzburg

14. Open Neumarkt

Rang 2 für Franz Harringer beim 14. Internationalen Open Neumarkt

Bericht von Walter Haselsteiner

In diesem Jahr traten  56 Teilnehmer, davon 7 vom ASK beim Schachopen in Neumarkt an. Der größere Teil der Spieler kam aus der näheren Umgebung, einige „Schachurlauber“ aus anderen Bundesländern oder Deutschland traf man ebenfalls an und vor allem auch eine Truppe gut vorbereiteter Jugendlicher aus Steiermark und Kärnten.

Letztere hatten im Turniergeschehen einiges mitzureden, und die Differenz von aktueller Elo-Einstufung zur Turnierperformance betrug mitunter mehrere 100 Punkte. Allen voran der 15 jährige Daniel Kölber (Elo 1747), der reihenweise renommierte ASK- und andere Skalps mitnahm (an mir ging hier der Kelch vorüber) und nach dem Schlussrundensieg gegen Emanuel Frank (!) den 4. Platz (Punktegleich mit dem zweiten) erklomm. Nur seinem eigenen Trainer überließ der jugendliche Kämpe den ganzen Punkt – allerdings musste dieser dabei beweisen, dass er das Matt-Setzen mit Springer und Läufer tatsächlich beherrscht.

Der Turniersieg ging – für den Gewinner vielleicht selber am überraschendsten – an einen der „Schachurlauber“ – den als Nummer 7 gesetzten Alfred Lipp aus Zwettl. Ich hatte die Ehre, in der zweiten Runde auf ihn zu treffen, und vielleicht war er da noch nicht ganz auf Betriebstemperatur gekommen, vielleicht einfach etwas sorglos –  was auch immer. Ich kam jedenfalls besser aus der Eröffnung heraus und hätte relativ einfach Turm gegen Läufer und Bauer gewinnen können, bei guter Stellung – also spürbaren Vorteil erzielen können. Allein ich sah das Motiv nicht, und bald darauf war es aus. Nach einem Sieg über den ASK-ler Harringer dann 2 Runden später noch ein Erfolg gegen Emanuel Frank und schließlich der Triumph über Turnierfavoriten Alman Durakovic – jetzt war er plötzlich der gejagte. Prompt verlor Alfred Lipp  die folgende Partie gegen Artur Hinteregger nach sehr schwieriger Verteidigung durch ein grobes Versehen. Aber die Verfolger nutzen die kleine Chance nicht, gaben in den Schlussrunden Punkte ab, während Alfred gegen unseren Lukas und Baier Patrick aus Neumarkt souverän „ausservierte“.

Turnierfavorit Alman dagegen kam nach der Niederlage gegen den späteren Sieger außer Tritt, schaffte gegen einen Lukas in Höchstform „nur“ ein Remis, suchte in der achten  Partie gegen einen Fleischer Frank Deutschland  vehement nach Gewinnchancen  und übersah schließlich in – aus meiner Sicht mit ungleichen Läufern und 3 gegen 2 Bauern klarer Remistellung  – die Zeit! Nur Rang sieben in der Endabrechnung.

 

Und wie ging es unseren Kämpfern:

Franz Harringer  musste in Runde 3 und 5 Niederlagen gegen Lipp und Durakovic einstecken, womit die Chance auf den Turniersieg wohl früh dahin war. Mit fulminanten 3 ½ aus 4 arbeitete er sich aber dann noch – dank besserer Feinwertung – auf den 2. Platz vor, mit einem Punkt Respektabstand zum Sieger. Damit hatte Franz immerhin noch  seinen Setzplatz erreicht. Herzliche  Gratulation!

Robert Navratil fand etwas schwer ins Turnier (1  ½ aus drei, mit einer Niederlage gegen den oben angeführten Daniel), spielte dann aber sehr solide (2 Siege, 4 Remis) und erreichte Rang 14.

Lukas spielte 7 Runden lang tolles Schach: Er konnte dabei gegen den jungen Daniel ein eigentlich verlorenes Endspiel remis halten, erreichte neben einem Sieg gegen den jüngeren der Franks (Jeremias) herausragende Remis gegen die Nr. 1 (Alman!), 3 und 6 des Turniers. Nach der Niederlage gegen den Turniersieger in Runde 8, schien er auch die letzte Partie verpatzt zu haben. Sie war sehr schnell zu Ende- wie  weiß ich leider nicht. So erreichte er am Ende trotz Eloleistung jenseits der 2.000 „nur“ 5 Punkte und den  vielleicht enttäuschenden 16. Platz. Aber eines spürten wir Schachlaien deutlich: Lukas is back again. Weiter so!

Ich – Walter – schaffte mit ebenfalls 5 Punkten den 19 Platz und war damit recht zufrieden. Ich musste außer dem Verlust gegen Lipp  nur eine weitere Niederlage hinnehmen (Ich hatte dabei in einer Gambitvariante leider nicht die richtige Fortsetzung nicht im Kopf und konnte schließlich dem Königsangriff nicht standhalten.) Dem stehen drei Siege gegenüber: u.a. gegen einen der „jungen Wilden“, der schon recht fit aber noch nicht ganz so wild war. Einen gegen einen sympathischen Syrer (Ahmad), der seit 20 Jahren nicht mehr gespielt hatte, aber taktisch sehr versiert war und mich in der Spielanlage an unseren Miguel erinnerte (immerhin landete dieser in der Endabrechnung mit einer Performance von 1700 im Mittelfeld). Und schließlich noch einen „Pflichtsieg“. Dazu kamen noch 4 Remis – gegen einen weitern stark aufspielenden Jugendlichen und drei erfahrenen Haudegen, die grundsätzlich etwas höher als ich zu bewerten waren.

Damit landete ich knapp vor Thomas Veigl (ebenfalls 5 Punkte) – der wohl etwas unter seinem Wert geschlagen wurde und seine zwei Niederlagen gegen hammerharte „Elo-Riesen“ nach hartem Kampf und langer Verteidigung hinnehmen musste.

Auch Willi Veigl schlug sich beachtlich und hatte nur gegen Top-Gesetzte, den jungen Daniel und leider in der Schlussrunde gegen Prodinger Johannes das Nachsehen. Rang 27 mit 4,5 Punkten ergaben aber einen soliden Mittelfeldplatz. Das Turnier selber hat er auf jedenfalls  sehr genossen, wie er immer wieder mal erwähnte.

Auch Günther Maier ließ sich von der starken Gegnerschaft nicht entmutigen und erzielte mit 3,5 Punkten den soliden Rang 47.

Für mich war es die erste Teilnahme am Turnier in Neumarkt. Ich  genoss die sympathische  Atmosphäre, die sehr gute, straffe Turnierorganisation durch Martin Egger, den trotz sommerlicher Hitze gut spielbaren Turniersaal und nach dem Spiel das obligate Bier vom Buffet nebst Zigarillo, kibizen bei den Spitzenbrettern und den netten Small Talk mit den Veigls und anderen standfesteren Persönlichkeiten in den lauen Sommerabenden.


Der Turniersaal – erträgliche Temperaturen trotz sommerlicher Hitze

Robert Navratil

Thomas Veigl

Willi Veigl mit scheinbar stoischer Gelassenheit

Der Syrer – zuvor ohne Elozahl, am Schluss im Mittelfeld

Der junge Daniel Koelber bei seinem letzten Streich gegen Emanuel Frank

Turniersieger Lipp – angespannt in der letzten Runde

Der souveräne Turnierorganisator Martin Egger
 

 

 

 

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